Viele Ferienhäuser werden privat vermietet. Dabei sind die meisten Kosten im Mietvertrag festgelegt. Nur bei der Nebenkostenabrechnung wird meist vereinbart, dass diese erst nach der Mietphase ausgestellt wird. Es handelt sich dabei in der Regel um Strom, Heizung, Wasser und Gas. Diese Kosten sind verbrauchsabhängig und variieren stark. Sie hängen von der Jahreszeit und der Ausstattung des Ferienhauses ab. So kommt eine durchschnittliche Familie auf einen Stromverbrauch von etwa 50 Euro pro Woche. Swimmingpool und Whirlpool als wahre Stromfresser können die Rechnung der Nebenkosten vervielfachen. Auch eine Fußbodenheizung trägt zu einer satten Stromrechnung bei.
Viele Ferienhausbesitzer denken inzwischen darüber nach, ihre Immobilie mit Technologie zur umweltfreundlichen Energiegewinnung auszustatten. Photovoltaik und Wärmepumpen stehen ganz oben auf dem Wunschzettel. Damit ließe sich die Nebenkostenabrechnung entscheidend minimieren. Die Stromkosten einer Wärmepumpenheizung machen z. B. nur etwa 20 % der Kosten aus, die bei einer herkömmlichen Heizungsanlage im Gesamten anfallen.
Zusätzliche Kosten entstehen, wenn das Ferienhaus in Deutschland mit Telefon und Internet ausgestattet ist. Auch diese Gebühren gehören üblicherweise zu den Nebenkosten. Feuerholz auf dem Grundstück gehört dem Vermieter, ist in der Regel nicht im Mietpreis enthalten und muss extra berechnet werden.
Und dann ist da noch der Putzdienst. Dieser kann sowohl den Mietern auferlegt werden. Oder der Auftrag wird an ein professionelles Putz-Team abgegeben. Dann ist das Ferienhaus beziehbar für die nächsten Gäste, der Preis für die Reinigung kann jedoch abschreckend wirken. Es gibt einige Möglichkeiten, die Nebenkosten zu berechnen. Grundlage ist aber eine offene Kommunikation zwischen Vermieter und Mieter.
Am einfachsten ist eine direkte Inrechnungstellung, bei der die Nebenkosten auf der Mietpreisrechnung pauschal aufgeführt werden. Die Gefahr steckt aber im Detail. Wenn Mieter im Urlaub sind, dann passiert es öfter, dass sich nicht um den Stromverbrauch geschert wird, zumal er schon im Preis inbegriffen ist. Das kann dazu führen, das hohe Verbrauchswerte erzielt werden. Um diese einzukalkulieren, muss der Pauschalbetrag entsprechend hoch angesetzt werden. Dies wiederum kann durch seine abschreckende Wirkung zum Wettbewerbsnachteil führen. Insbesondere in einer verschärften Konkurrenzsituation, wie sie durch die Pandemie ausgelöst wurde, kostet dieses Vorgehen weitere Gäste.
Dann gibt es noch die Möglichkeit der Hinterlegung einer Kaution. Bei der Abnahme kann die Nebenkostenabrechnung mit dieser verrechnet werden. Manche Ferienhausbesitzer kennen ihre Stammgäste. In diesen familiären Fällen wird der Betrag einfach hinterlegt. Ein letzte Bezahlsituation ergibt sich mit einer Überweisung nach der Rückreise.
Im Zuge des seit November 2020 geltenden Gebäudeenergiegesetzes denken manche Besitzer von Ferienhäusern über eine Sanierung nach. Zumal in vielen Fällen Fördermittel für energieeffiziente Gebäude abgerufen werden können, die sich bis auf 50 % der Investitionssumme belaufen. Dabei spielt gebäudenah erzeugter Strom eine übergeordnete Rolle. Deshalb werden Wärmepumpen immer interessanter.
Mit einer Wärmepumpe wird die in der Umwelt gespeicherte thermische Energie genutzt, um Gebäude zu erwärmen. Das geschieht nicht mittels Verbrennung, sondern durch einen technischen Prozess. Es gibt drei, eigentlich vier, verschiedene Arten von Wärmepumpen, sodass regionale Unterschiede mit in die Planung einfließen können. Zur Auswahl steht dabei die Nutzung der thermischen Energie aus der Luft, dem Erdreich oder dem Grundwasser. Einige Anlagen können die Energie aus der Wärme der Abwässer ziehen.
Die Wärmepumpen benötigen zum Betrieb eine eigene Stromquelle. Die Kosten dieses Stroms werden zwar der Nebenkostenabrechnung zugeschlagen. Laut des Bundesverbands Wärmepumpe (BWP) werden dann allerdings 80 % der Heizkosten eingespart.
Energiesparfüchse weisen darauf hin, dass der Reststrom mit einer entsprechend dimensionierten Photovoltaikanlage gewonnen werden kann. Wer hierbei in einem etwas größerem Maßstab denkt, kann sich beim Energieverbrauch völlig unabhängig von den Stromversorgern machen.
Im Hinblick auf den immer weiter steigenden Strompreis werden zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen. So streben einerseits die Kosten für Energie gen Null, andererseits wird ein enormer Beitrag für eine gesunde und lebenswerte Umwelt geleistet.