Die Ukraine sucht neue Attraktionen, um den Tourismus anzukurbeln. Nun soll ein von Adolf Hitler genutzter Wehrmachtsbunker aus dem Zweiten Weltkrieg, als historischer Lehrpfad, Urlauber anlocken.
Ab Mai würden Fremdenführer in Uniformen der Roten Armee, am ehemaligen “Hauptquartier Werwolf“ im Kreis Winniza rund 300 Kilometer südwestlich der Hauptstadt Kiew, eingesetzt. Dies berichtete die ukrainische Zeitung “Segodnja“. Der Gebietsgouverneur Nikolai Dschiga sagte:“Wir wollen zeigen, wie Hitler die Sowjetunion vernichten wollte und wie viele Menschen unter dem Faschismus litten“. Dagegen äußerten Bürgerinitiativen die Befürchtung, dass der Lehrpfad zum Wallfahrtsort für Rechtsextreme werden könnte. Alexander Jarosch von der linken ukrainischen Naschi-Bewegung sagte: “Man sollte lieber den Gedenkstätten für sowjetische Helden mehr Aufmerksamkeit schenken“.
Die Wehrmacht hatte nach dem Überfall auf die Sowjetunion das weit verzweigte unterirdische Hauptquartier bei Winniza von etwa 15 000 Zwangsarbeitern errichten lassen. Während im heutigen Polen das einstige Führerhauptquartier “Wolfsschanze“ zur Touristenattraktion wurde, blieb “Werwolf“ in der Ukraine nach seiner Zerstörung durch deutsche Fliegerbomben ein mit Betontrümmern übersätes Ödland. Hitler soll nach ukrainischen Berichten das Hauptquartier im Frühsommer 1942 sowie im Sommer 1943 besucht haben.